Presentación Piko Eaos escala HO

Piko 58234 / 58235: DB-Güterwagen Eaos-x 051 & 075

10/2022 Mag. Markus Inderst

Die UIC standardisierte in den 1970er Jahren einen offenen Drehgestellwagen mit Holzfußboden, 2 Meter hohen Bordwänden und über den Türen durchgehenden, massiven Obergurt. Die DB beschaffte zwischen 1978 und 1985 7.550 dieser Wagen ohne Kopfklappen. Im Regelbetrieb erwiesen sich die äußeren Türrungen als zu schwach dimensioniert, sodass ab 1980, wie bei den übrigen Seitenwandrungen diese aus Doppel-T-Vollprofilen ausgeführt wurden. Ein Teil der Flotte wurde mit Stahlfußboden geliefert. 100 dieser Wagen hat die DB im Jahr 1986 zu Eaos 051 umgezeichnet. Weitere 2.150 Wagen wurden zwischen 1990 und 2002 mit Stahlfußboden umgebaut und als Eaos 051 geführt. Im Jahr 1994 wurden diese dann als Eaos-x 051 geführt.

Für den Transport von Schüttgütern oder witterungsunempfindlichen Gütern nahmen die europäischen Eisenbahnverwaltungen unterschiedliche Fahrzeugtypen in Betrieb, die unter dem Oberbegriff Hochbordwagen subsumiert werden. Das Bezeichnungsschema der UIC kennt Offene Wagen in Regelbauart mit dem Gattungsbuchstaben E und Offene Wagen in Sonderbauart mit dem Gattungsbuchstaben F.

Die Offenen Wagen in Regelbauart sind Hochbordwagen, deren Ladefläche über mind. eine Seitentüre oder über Stirnklappen zugänglich ist. Die genaue Baubezeichnung ergibt sich aus der Gattungsbezeichnung. Güterwagen der Wagengattung Eaos sind europaweit vielfach verbreitet im Einsatz und verkörpern dadurch folgende Eigenschaften:

E – Offener Wagen in Regelbauart

a – mit 4 Radsätzen

o – nicht stirnklappbar

s – geeignet für Züge bis 100 km/h

x – mit Stahlfußboden

Die Preußische Staatsbahnverwaltung beschaffte bereits um die vorletzte Jahrhundertwende unter der Bezeichnung OOmk (spätere OO Oldenburg) vierachsige, offene Güterwagen für den Transport witterungsunempfindlicher Güter. Jedoch griff die später aus den Länderbahnen entstandene Deutsche Reichsbahn (- Gesellschaft) die Weiterentwicklung dieser Wagenbauart nicht auf, sondern beschränkte sich auf zweiachsige offene Wagen mit hohen Bordwänden. Die Deutsche Reichsbahn griff erst in den Jahren des Zweiten Weltkrieges diese Bauart wieder auf und stellte im Jahre 1942 unter den Bezeichnung OO(fs) Berlin und OO(fs) Kattowitz (OO(fs) 46 zehn Versuchswagen in Dienst. Eine ähnliche Entwicklung zeichnete sich auf den Schmalspurwagen ab, als die Reichsbahn bei Busch-Bautzen entsprechende Vierachser beschaffte.

Die Waggonfabrik Uerdingen baute in den Jahren 1948 und 1949 sechs vierachsige Hochbordwagen mit seitlichen Entladeklappen und Entladetüren (OOfs Göttingen, OOf 47, OOfs 01). Zu diesen Wagen kam noch eine Anzahl an Fremdwagen, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der späteren Deutschen Bundesbahn stehen geblieben waren. Auch die Deutsche Bundesbahn stellte die Entwicklung der vierachsigen Wagen ein und beschränkte sich auf die Modernisierung und den Neubau zweiachsiger Fahrzeuge, von denen eine ganze Serie an Wagentypen entstanden sind. Anfang der 1970er Jahre häuften sich jedoch die Anfragen nach einem vierachsigen offenen Güterwagen mit großem Ladevolumen.

Das Entwicklungsbüro der UIC, die ORE, entschloss sich daher, die Eckdaten für einen standardisierten Wagen zu erstellen. Der Wagen sollte kippfähig sein und darüber hinaus einen Stahlaufbau mit ca. zwei Meter hohen Bordwänden und einen durchlaufenden Obergurt aufweisen. Es wurden Varianten mit und eine ohne Kopfklappen beschafft und erprobt. Der kippfähige Wagen wurde als Eas bezeichnet, der nicht kippfähige als Eaos.

Nachdem dieser als Eas (kippfähig) und Eaos (nicht kippfähig) bezeichnete Wagentyp von verschiedenen europäischen Bahnverwaltungen – also FS, ÖBB, SNCB, SNCF und SBB – in Dienst gestellt worden war, entschloss sich auch die Deutsche Bundesbahn zur Beschaffung dieser Offenen Hochbordwagen.

Die Zeichnungen des für die DB adaptierten Wagens entstanden bei der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN). Die Fertigung erfolgte bei verschiedenen Waggonbaufirmen, deren Wagen sich in Details wie Feststellbremse und Fußboden jedoch unterschieden. Insgesamt stellte die DB bis zum Jahre 1986 vom neuen Wagentyp Eaos ganze 7.101 Fahrzeuge mit der Bauartnummer 106 in Dienst.

Die von der Deutschen Bundesbahn beschafften Eaos 106-Güterwagen laufen auf zweiachsigen Drehgestellen der Bauart 621 und entsprechen der Bauart Y 25 Cs. Deren Hauptbestandteil ist eine H-förmige Rahmenkonstruktion aus Baustahl. Kopfstücke verbinden die beiden Rahmenschenkel an den Stirnseiten und liefern so die nötige Stabilität des Rahmens. Der Wagenkasten stützt sich über eine vollständige Drehpfanne auf den Querträger des Drehgestells ab. Die Radsätze laufen in UIC-Rollenlagern mit Achslagergehäusen in einer Sonderbauart. Die Federung übernehmen zwei ineinander gestellte, lineare Schraubenfendern mit progressiven Federkennlinien und Reibungsdämpferflächen, von denen je zwei neben den Achslagergehäusen angeordnet sind. Als Bremsanlage ist eine Knorr-Druckluft-Klotzbremse der Bauart KE-GP vorhanden. Diese wird aus einem Bremszylinder versorgt. Er überträgt seine Bremskraft über ein Bremsgestänge auf die in den Laufflächen der Radsätze sitzenden Bremsklötze. Der zweistufige, mechanische Lastwechsel muss manuell umgestellt werden. Bei einem Teil der Fahrzeuge ist eine Feststellbremse vorhanden, die über eine Spindel an einer Bremserbühne an einer Stirnseite der Wagen bedient wird. Sie legt das darunterliegende Drehgestell fest. Die Zugvorrichtung ist geteilt und verfügt über normale Zughaken und Schraubenkupplungen. Diese können jedoch jederzeit gegen eine automatische Mittelpufferkupplung ausgetauscht werden. An den Stirnseiten der Fahrzeuge sind vier Hochleistungspuffer mit rechteckigen Puffertellern montiert. Das Untergestell ist aus Profilen und Blechen zusammengeschweißt, die die Lang-, Quer- und Pufferträger bilden. Dafür wurde Baustahl der Güte St 37 verwendet. Das Untergestell ist zur Aufnahme einer automatischen Kupplung (Mittelpufferkupplung) ausgelegt. Bei Wagen mit Handbremse ist das Untergestell auf einer Seite um eine stählerne, 250 mm lange Bremserbühne verlängert. Diese verfügt über die nötigen Trittstufen und ein festes Geländer. Der Wagenkasten besteht aus zwei mal acht Seitenrungen und je Stirnseite zwei Stirnrungen aus U-Profilen. Die Rungen waren zunächst zu schwach dimensioniert, so dass ab dem Baujahr 1980 verstärkte Rungen aus I-Profilen eingebaut wurden. Die einzelnen Kastensegmente sind aus Blechen ausgekleidet und ein massiver, durchlaufender Oberfurt verleiht der Konstruktion die nötige Stabilität. Je Längsseite sind zwei seitliche Beladeöffnungen vorhanden, die durch zweiflügelige Drehtüren verschlossen werden können. Der gesamte Wagenkasten ist aus Stahl der Güte St 52 mit Kupferzusatz hergestellt. Stirnklappen sind nicht vorhanden, so dass die Fahrzeuge nicht stirnkippbar sind. Der Fußboden der ersten Wagen besteht aus Eichenholzbohlen. Ab dem Jahre 1980 wurde dieser Holzfußboden bei neu gebauten Wagen durch einen Stahlfußboden ersetzt. Die dadurch umgebauten Wagen wurden als Eaos-x 051 geführt.

Modellvorstellung

Die Güterwagen der Gattung Eaos wurden von mehreren Bahnverwaltungen in Dienst gestellt und sind trotz des gegenwärtigen Rückgangs des Einzelwagenladungsverkehrs auch weiterhin in großen Stückzahlen auf den heimischen Schienennetzen anzutreffen. Sie eignen sich ideal als Ganzzugwagen bzw. auch dem Transport von Schrott, Stahl oder anderen Produkten.

Die Modelle sind einerseits einzeln verpackt und gemeinsam in einem Kartonschuber eingeschoben. Die Güterwagen selbst befinden sich in einer Blisterverpackung. Zum Lieferumfang gehört ein Zurüstbeutel mit Bremsschläuchen und Zughaken. Der Güterwagen ist gänzlich aus Kunststoff gefertigt und weist feine Gravuren Türbereich sowie am Fahrzeugboden wie den Befestigungsösen auf. Einzelne Teile sind dabei erhaben dargestellt. Feine Gravuren sind auch am Fußboden auszumachen. Unklar ist, ob zwischen dem Fußboden der Ladefläche und dem Wagenboden ein beschwerendes Gewicht eingelegt ist. Am Wagenboden ist eine komplette Nachbildung der Bremsanlage zu erkennen, gleichzeitig ist zwischen diesem und den angeschraubten Drehgestellen die Kurzkupplungskulisse mit dem Normschacht untergebracht. Die Drehgestelle entsprechen der Bauart 621 bzw. Y25Cs. Die Bedruckung ist tadellos, sogar die Wagenschilder sind nachgebildet. Die seitlichen Haltegriffe sind bereits im Modell eingesetzt. Alle weiterführenden Angaben werden direkt bei den Modellen gemacht.

Modellvorstellung 58234 – DB AG Eaos-x 051

Piko hat von diesen Hochbordwagen Formvarianten ins Neuheitenprogramm aufgenommen und dabei zwei verkehrsrot lackierte Güterwagen der DB AG mit Sandbeladung angeführt, wobei als seitliche Eigentumsanschrift noch DB-Cargo angeführt wird. Beide Modelle gehören der Güterwagenbauart Eaos-x 051 an und gehören infolge der NVR-Nummer der Epoche VI an.

Verkehrsrot lackierter Hochbordwagen Eaos-x 051 mit der Wagennummer 31 80 535 8 710-7 und der Halterkennung D-DB. Im Revisionsraster stehen die Untersuchungsdaten 6 REV EPOX 24.08.05.

Das zweite Modell ist mit den Fahrzeuganschriften D-DB 31 80 535 8 645-5 bedruckt, im Revisionsraster stehen die Daten 6 REV EPOX 08.06.09.

Modellvorstellung 58235 – DB AG Eaos-x 075/Eaos-x 051

Dieses Set besteht aus zwei unterschiedlichen Güterwagenbauarten mit dem Logo der DB AG, und zwar einem Eaos-x 075 und einem Eaos-x 051. Die braun lackierten Güterwagen von DB Schenker sind mit einer fiktiven Holzladung bestückt. Die somit nachgebildeten „Baumstämme“ weisen keinerlei Struktur auf.

Der zur Gattung Eaos-x 075 gehörende Hochbordwagen ist mit den Fahrzeuganschriften D-DB 31 80 536 8 731-1 und den Revisionsanschriften 6 REV 1003 05.02.20 bedruckt.

Das zweite Modell ist ein Eaos-x 051 mit der NVR-Nummer D-DB 31 80 535 9 498-8 und den Untersuchungsangaben 6 REV WEX 18.07.17.