Piko BR 101 Spoor HO

Die Baureihe 101 der DB von Piko in H0

Im Detail: Die Jubiläumslok der Firma Piko „30 Jahre Piko Spielwaren"

Die Jubiläumslok ist beidseitig unterschiedlich bedruckt: „30 Jahre Piko Spielwaren“ auf der einen Seite und „Grüße aus Sonneberg“ auf der anderen.

Das historische Vorbild

Die Baureihe 101 ist der Nachfolger der Baureihe 103 im Fernverkehr der Deutschen Bahn, und teilweise auch eine Ergänzung zur Baureihe 120, 111 und 112. All diese Lok-Baureihen haben in den vergangenen Jahren den Fernverkehr geprägt. Die Baureihe 101 war jedoch das Steckenpferd des Fernverkehrs. Das war der Zug, den man überall in der gesamten Republik gesehen hat und genau das ist es auch, was diese Lok ausmacht.

Anfang der 1990er Jahre wurde immer deutlicher, dass die im schweren und schnellen Intercitydienst stehenden E-Loks der Baureihe 103 verschlissen waren. Vor allem die jahrelange Bespannung von langen zweiklassigen Intercity-Zügen bei einer jährlichen Laufleistung von bis zu 350.000 km belastete die Loks bis zur Leistungsgrenze. Ein Einsatz für die ursprünglich 145 Lokomotiven erforderte kurzfristig eine Neubeschaffung, da auch wegen der Wiedervereinigung Deutschlands und des Ausbaus der Schnellstrecken in den neuen Ländern ein Mangel an schnell laufenden E-Loks bestand.

Die DB forderte von der deutschen Bahnindustrie Angebote für neue Hochleistungskonzepte an. Siemens und Krauss Maffei hatten mit dem EuroSprinter 127 001 bereits einen Prototypen auf den Schienen stehen und AEG Schienenfahrzeuge konnte sehr bald ein Vorführmodell ihres Konzeptes 12X, die spätere Baureihe 128, präsentieren. ABB-Henschel hatte keinen modernen Prototypen und präsentierte lediglich ein Konzept mit dem Namen „Eco 2000“ und eine Technologiedemonstration mit zwei Versuchsträgern auf Basis der Baureihe 120. 1994 war es dann so weit: Die Deutsche Bahn vergab den Auftrag über die neue Baureihe 101 an die Firma ABB-Henschel. Der Stückpreis betrug 5,6 Millionen DM. Die anderen Hersteller bekamen auf Basis ihrer Prototypen Entwicklungsaufträge für die Baureihe 145 (AEG) und für die Baureihe 152 (Siemens bzw. Krauss Maffei). Da man zu diesem Zeitpunkt davon ausging, dass der Fernverkehr in wenigen Jahren komplett auf ICE-Triebzüge umgestellt sein würde, war die Baureihe 101 auf die Verwendbarkeit im schnellen Güterzugdienst ausgelegt, wie z.B. die Intercargo-Züge, die mit bis zu 160 km/h durch die Nacht rasten.

Die erste Lokomotive der Baureihe 101, nämlich die 101 001, wurde im Sommer 1996 in Dienst gestellt. Sie war die erste der drei Lokomotiven dieser Baureihe, die noch inorientrot mit Latz lackiert wurde. Alle späteren Lokomotiven wurden dann in verkehrsrot ausgeliefert. Die Lokomotiven wurden im Bahnbetriebswerk Hamburg

Eidelstedt stationiert. Im Sommer-Fahrplan 1997 fuhren die ersten 101er in einem zehntägigen Umlauf. Ende desselben Jahres waren 60 Loks in Betrieb. Die Auslieferung dauerte bis zum Sommer 1999, als die letzte Lokomotive dieser Baureihe das Henschel Werk in Kassel verließ.

Mittlerweile haben sich die Lokomotiven der Baureihe 101 im hochwertigen Fernverkehr der DB AG bewährt. Sie ziehen Intercitys, EuroCitys und darüber hinaus auch wichtige Sonderzüge. Außerdem wurden einige Lokomotiven auf andere Bereiche ausgegliedert so z.B. die 101 020. Sie ist für die DB-Systemtechnik seit Dezember 2020 im Einsatz.

So wie es gute Zeiten gab, gab es leider auch schlechte: Ein Tiefpunkt dieser Baureihe begab sich am 6. Februar 2000, als die 101 092 in ein Haus in Brühl raste.

Mehrere Tote und viele Verletzte hatte dieser Unfall zu Folge. Die Lok wurde daraufhin zerlegt und ins Werk zurückgebracht.

Dennoch beschloss die DB im Mai 2000 den Wiederaufbau dieser Lokomotive. Das Unglück nahm erneut seinen Lauf, denn wenige Jahre später waren wichtige Bauteile der Baureihe 101 in vielen Lokomotiven zwar erprobt, aber aufgrund eines hohen Schadstandes mussten Anfang 2003 eine Reihe von Leistungen der Lokomotiven durch Fahrzeuge der Baureihe 103 und 120.1 übernommen werden.

Eine zu geringe Dimensionierung der Antriebstechnik galt als Hauptursache für den Ausfall der Lokomotiven der Baureihe 101. Man bekam diese Fehler in den nächsten Jahren vollständig in den Griff, und so lief die Baureihe 101 zunächst recht stabil im Fernverkehr. Die Jahre vergingen und in den letzten Jahren ereilte diese Baureihe das Schicksal, das viele Lokomotiven ereilt, nämlich die Ausmusterung und die Verschrottung. Nach der bereits abgestellten 101 144 wurde im Dezember 2020 mit

der 101 212 die nächste Lokomotive zur Ausmusterung abgestellt. Durch die Auslieferung neuer ICE-Triebwagen und -triebzüge ergibt sich ein Überbestand an Lokomotiven bei DB Fernverkehr. Da die Deutsche Bahn plant, den IC1, wo die Baureihe 101 hauptsächlich vorgespannt ist, in den kommenden Jahren komplett abzulösen, wird die Baureihe 101 voraussichtlich ab diesem Jahr verstärkt ausgemustert.

Ein Einsatz bei DB Cargo, wie er ursprünglich einmal geplant war, ist nicht mehr vorgesehen, da DB Cargo mittlerweile selbst genügend Lokomotiven besitzt und inzwischen auch sehr viele neue Loks in Auftrag gegeben wurden. Manche 101er können tatsächlich bei DB Gebrauchtzug käuflich erworben oder gemietet werden. Die Loks werden schön umlackiert und in ihre alten Betriebszustände zurückversetzt. Im August 2021 wurde die Lokomotive 101 112 zur 101 Rheingold. Diese gab es zuerst in beige-blau und später auch in beige-rot.

Auch zu dieser Lokomotive gibt es Sondermodelle von Piko.

Außerdem wurde auch die 101 119, die zuvor als Ersatzteilspender diente, abgestellt und zur Verschrottung überführt. Die Verschrottung erfolgte im September 2021. Ein Jahr, später im Oktober 2022, sind 14 Maschinen verschrottet und 16 abgestellt worden. Somit ergibt sich ein Bestand von nur noch 115 aktiven 101er Lokomotiven.

Das Modell

Die Details der Version "30 Jahre Piko Spielwaren"

Die Lok ist mit sehr schönen Aufdrucken auf der linken und rechten Seite versehen. Die Stromabnehmer sind filigran gehalten und sehr rückfedernd und vor allen Dingen ist die Lok komplett lackiert. Im Normalfall wird bei der Folierung einer Lok das Feld über dem Führerstand ausgespart und ist dann rot, hier hat man die gesamte Lok lackiert. Es ist eine fiktive Lokomotive, es gab sie in dieser Ausführung nicht. Das ist auch an der Baureihen-Nummer 101 992 zu erkennen, die bei der Deutschen Bahn nicht existierte.

Unten findet man die Unterschrift und auch das Auslieferungsdatum.

Auf der einen Seite haben wir die Aufschrift „Grüße aus Sonneberg“ und auf der anderen „30 Jahre Piko Spielwaren GmbH“, auch nochmal mit einer kleinen Textmarke auf der linken Seite und das Piko Logo auf der anderen Seite. Die Führerstände sind hervorragend umgesetzt. Es gibt nicht nur die Führerstandsbeleuchtung, sondern zusätzlich noch eine Führerpultbeleuchtung.

Wenn man die Lok vorne zurüstet, mit der geschlossenen Bugfront, den Bremsschläuchen und eventuell einem Lokführer und der Pultbeleuchtung, ergibt sich ein sehr schönes Bild.

Die Lok gibt es zwei Varianten:

Einmal die DC-analoge Version mit der Artikelnummer 51110 und für unsere Wechselstromfahrer gibt es die digitale Version ab Werk mit Sound unter Artikelnummer 51112.

Verpackung und Zubehör

Bei dem Modell in 1:87 haben wir die normale Standard Piko-Verpackung mit einem Kunststoff-Inlay im Inneren. Auf der Seite befindet sich neben der Lok der Hinweis, dass es sich um eine Jubiläumslok und eine limitierte Auflage handelt.

Mit enthalten ist ein großer Zurüstbeutel. Man hat die Möglichkeit Bremsschläuche zu montieren und Piko hat es so gelöst, dass es möglich ist, mit den Bremsschläuchen eine Seite komplett auf Vitrinenmodus umzurüsten.

Da die Lok nur auf einer Seite die Wagen angehängt hat, verbleiben auf der Seite die Kupplung und die kurzen Bremsschläuche. Die Zurüstteile werden da nur bedingt montiert, da man bei manchen Zurüstteilen leider nicht mehr die Kurvengängigkeit gewährleisten kann. Im schlimmsten Fall können die Teile abbrechen oder es kann sogar dazu kommen, dass die Waggons oder die Loks entgleisen. Auf der anderen Seite, wo hauptsächlich der Lokführer sitzt, kann man die Kupplung herausziehen und die Lok für die Vitrine herrichten.

Alle Teile, die man dazu braucht, sind im Zurüstbeutel enthalten.

Zudem gibt es in der Verpackung eine kurze Betriebsanleitung für die Baureihe 101, in der erklärt wird, wie man die Achsen tauscht, wie man das Gehäuse öffnet, wie man Wartungsarbeiten durchführt und einige weitere nützliche Informationen. Natürlich ist auch ein großes und übersichtliches Ersatzteilblatt enthalten

Allgemeine technische Details

Die Lok verfügt über einen kraftvollen 5-poligen Motor, verbaut sind zwei Schwungmassen. Alle vier Radsätze sind angetrieben, die inneren

Räder sind diagonal versetzt jeweils mit Haftreifen versehen und es gibt eine elektrische +22er Schnittstelle zur Aufnahme eines Decoders.

Die Länge über Puffer beträgt 219 mm und der mindestbefahrbare Radius beträgt 358 mm, das entspricht bei Piko ungefähr dem R2. Natürlich ist die komplette Lok mit LED-Technik versehen, das beinhaltet die Pultbeleuchtung, die Führerstandsbeleuchtung sowie das Spitzen- und Schlusslicht auf beiden Seiten und mit der Fahrtrichtung ändernd.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es eine schöne, kraftvolle Lokomotive ist, mit der man problemlos bis zu 13 Wagen auf seiner Anlage ziehen kann. Die limitierte Auflage macht die Lokomotive zu etwas ganz Besondere